Formationen

Alderbuebe

Die Kapelle Alderbuebe basiert einesteils auf der über 130 Jahre langen Tradition der berühmten Appenzeller Musikdynastie Alder aus Urnäsch. Andernteils besteht diese Formation aus vier Musikern mit Weitblick und offenem Sinn für jede Art von Wohlklang. Schon Generationen zuvor begann die Streichmusik Alder Bekanntes und Beliebtes aus anderen Kulturen in ihre Konzertprogramme zu integrieren, weshalb die heutige Entwicklungsfreude kaum verwundert. Der Kern des Repertoires der Alderbuebe ist und bleibt unverfälschte Appenzeller Musik, die von Menschen und Natur am Alpsteinmassiv kündet. In vielschichtigem Kontrast wird diese urige Identitätsmusik von Volksmusik aus aller Welt, Salonmusik, Klassik und Jazz umrahmt.

Alderbuebe

Die Alderbuebe präsentieren:

  • Appenzellermusik
  • Hackbrettmusik
  • Talerschwingen (im Programm mit Nadja Räss)
  • Akkordeonmusik wie Musette, Tango usw.
  • Inn- und ausländische Volksmusik, z.B. Ungarische Czardas, Salonmusik, Tango, Bluegrass
  • Swing Jazz

Videos aus Live-Auftritten


Nadja Räss & Alderbuebe

Zäuerli, Rugguserli und Talerschwingen – das tönt urchig und nach ursprünglicher Schweizer Volksmusik. Nadja Räss und die Alderbuebe sorgen dafür, dass diese Töne leidenschaftlich und innig interpretiert werden. Sie sind sich gewohnt, den Wurzeln der Volksmusik gründlich auf die Spur zu gehen und sie auch mal kreativ mit schrägen Tönen zu versetzen. Sie verstehen es auch prächtig, ihre Musik mit internationalen Bezügen zu verbinden.

Nadja Räss mit Alderbuebe

Videos aus Live-Auftritten


Flamenco / Appenzell

Kernige Rhythmen, aber auch getragene Melodien der Alderbuebe verbinden in unerwarteter Weise mit dem feurigen Atem des andalusischen Flamencos. Die Alderbuebe und die in Sevilla lebende Flamenco-Tänzerin Bettina Castano machen diese rassige Melodik, kunstvolle Rhythmik und körperliche Ästhetik überquellende Symbiose möglich. Die weltbekannten Alderbuebe sind in vierter und fünfter Generation (seit 1884) Mitglieder der bekannten Alderdynastie aus Urnäsch. Walter Alder (Hackbrett) Michael Bösch (Geige) Willi Valotti (Akkordeon) und Köbi Schiess (Bass). Zu den reifen Alderbuebe gesellte sich die aparte, gertenschlanke, ausdruckstarke und virtuose Bettina Castano, ein Star mit Weltruf in der Flamencoszene.

Sie hat manch Traditionelles dieses spanischen Tanzes für moderne Anklänge an die internationale Weltmusik von afgahnischer Perkussion bis Csardas, Tango, Ländler etc. neu eingetauscht, ist aber immer im prickelnden Spannungsfeld zum urigen Hackbrett zu Handorgel, Geige und Bass geblieben.

Die Anregung zum Programm Flamenco & Appenzell ging von Bettina aus – die Alderbuebe aus Urnäsch waren sogleich begeistert davon und spielen Appenzellermusik, in- und ausländische Volksmusik zum Tanze dazu, die ebenso spontan wie absolut synchron zum optischen Ausdruck. Dieses Programm ist eine Augenweide und musikalischer Leckerbissen für alle Kunstliebhaber.

Flamenco & Appenzell

Videos aus Live-Auftritten

Zeitungsbericht der Nürtinger Zeitung

Paella und Appenzeller Käse: ein Hochgenuss

«Geht nicht gibt’s nicht»: Dass das (zumindest musikalisch) keine hohle Phrase ist, zeigte sich am Samstagabend bei der furiosen Schluss-Gala unserer Aktion «Licht der Hoffnung». Nach der ersten Verunsicherung gab es wahre Ovationen für Bettina Castano und die Alder Buebe.

 

VON JÜRGEN GERRMANN

 

FRICKENHAUSEN. «Flamenco und Appenzell»: Das scheint nur auf den ersten Blick unvereinbar. Auf den zweiten ist es ein Vergnügen, auf den dritten ein Hochgenuss. Wenn die Zigeunerin und die Burschen aus den Schweizer Bergen miteinander musizieren und tanzen, dann durchdringen sich die verschiedenen Musikstile, die Grenzen verschwimmen und man nimmt all dies als etwas Neues, Eigenes wahr.
Die fünf auf der Bühne bewiesen, dass die Kulturen durchaus miteinander können, wenn sie nur wollen. Was natürlich daran liegt, dass sie allesamt absolute Könner der Spitzenklasse sind.
Da ist Walter Alder, der mit dem Hackbrett ganz Erstaunliches anzustellen vermag, der bei den eher gemütlichen Volksweisen aus dem Appenzell die kleinsten Nuancen beherrscht, der den Csardas wie ein Ungar im Blut zu haben scheint und der den «Circus Renz» mit einem Tempo zu spielen vermag, dass einem der Atem stockt. Da ist sein Neffe Michi Bösch, ein Virtuose an der Violine, und zwar ganz egal, ob er beim Solo brilliert oder sich dezent im Hintergrund hält. Da ist Willi Valotti, eine Legende der Schweizer Handorgel und ein absoluter Meister gerade der leisen Töne. Und nicht zu unterschätzen ist auch Köbi Schieß, der ruhende Pol am Kontrabass.

Die Seele von «Flamenco und Appenzell» ist indes Bettina Castano, die Frau, «die mit den Kulturen tanzt». Und wie! Bei den Choreografien dieses Abends bleibt es nicht beim Flamenco, der in Reinkultur fast nur bei der Zugabe zelebriert wurde. Ansonsten mischt sie Elemente der großen Tanz-Kulturen dieser Erde munter durcheinander, kombiniert den Csardas mit Figuren aus der indischen Tradition, den Tango mit dem Ländler, sorgt mit ihren Kostümen immer wieder für «Ooohs» und «Aaahs», lässt bei jedem Schritt spüren, wie sehr ihr selbst das Tanzen Spaß macht. Und in jedem Augenblick war sie nicht nur mit allen Fasern ihres Körpers bei der Sache, sondern auch mit dem Innersten ihrer Seele. Und so ist ihre Kunst auch für das Publikum nicht nur was fürs Auge, sondern erreicht weit tiefere Dimensionen, kann das Herz berühren. Bettina Castanos Gestik, ihre Mimik sind einzigartig, Augenzwinkern gehört ebenso zu ihren Tänzen wie stets die richtige Prise Erotik. Das gegenseitige Werben von Mann und Frau verkörpert sie so, dass es eine wahre Augenweide ist. Und nie kommt einem in den Sinn, das Paella und Appenzeller Käse nicht zusammen passen könnten. Im Gegenteil: Zusammen sind sie eine wahre Delikatesse.